Gemeindepflege auf den Dörfern

Gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung haben wir im Jahr 2010 in Moldau dieses Pilotprojekt gestartet und arbeiten aktuell an der nachhaltigen Implementierung in das moldauische Gesundheits- und Sozialwesen. 13 aufsuchende Pflegekräfte und 3 Projektkoordinatoren aus 13 abgelegenen Dörfern der Republik Moldau wurden ausgebildet, um sich um alte, kranke und vielfach völlig verwahrloste Menschen und vernachlässigte Kinder zu kümmern. In den Dörfern gibt es sehr viele bettlägerige und vereinsamte, alte Menschen, die vergessen in unglaublichem Schmutz und katastrophalen Zuständen in ihren Häusern dahinvegetieren, ohne fließend Wasser und Heizung. Viele von ihnen sind chronisch krank. Sie haben keine Familie oder Verwandte mehr, da die meisten Angehörigen das Land verlassen haben, um im Ausland Arbeit zu finden.

Wir haben für die arbeitslose Frauen aus den Dörfern in einem dreimonatigen Kurs an der Krankenschwesterschule in Chisinau in Alten- und Krankenpflege und medizinischem Grundwissen ausgebildet. Mit unglaublichem Engagement betreuen unsere Gemeindeschwestern nun die Alten und Kranken in den Dörfern, pflegen und waschen sie, geben Medikamente und bringen Verbände an, reinigen die Häuser, holen am Dorfbrunnen Wasser und sind oft der einzige Ansprechpartner für sie. Verlassene Kinder, deren Eltern im Ausland arbeiten, werden von den Gemeindeschwestern mitbetreut. Sie bringen die Kinder mit unseren Sozialarbeiterinnen in Kontakt, die sich dann um alle sozialen Belange kümmern. Ziel dieses Modellprojektes ist es, diesen sozialen Dienst langfristig im moldauischen Gesundheitswesen zu verankern, damit in Zukunft alle Alten, Kranken und Verlassenen in den Dörfern solch eine Hilfe in Anspruch nehmen können.